Aktionen 2019

21.03.2018 Internationaler Tag gegen Rassismus
“Alle Menschen sind frei und gleich an Würde und Rechten geboren”, heißt es im ersten Artikel der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte. An die gemeinsame Verantwortung, dieses Ideal zu fördern und zu schützen, erinnert der Internationale Tag gegen Rassismus jährlich am 21. März. Das Datum geht zurück auf das “Massaker von Sharpeville” im Jahr 1960. Während einer Demonstration gegen die Apartheidgesetze in der südafrikanischen Stadt eskalierte die Situation: Polizisten schossen in die Menge und töteten 69 Menschen, mindestens 180 weitere wurden zum Teil schwer verletzt. Sechs Jahre später riefen die Vereinten Nationen den 21. März zum Gedenktag aus. An diesem Tag soll seitdem nicht nur der Opfer von damals gedacht werden, auch Aktionen gegen Rassendiskriminierung sollen gefördert und gegen Rassismus mobilisiert werden. 
Auf dem Platz der alten Synagoge fanden sich in Freiburger an diesem Tag einige Stände diverser Vereine. Es gab ein Konzert und eine Kunstinstallation. Block Feminista Derby Revolution war auch in einer kleinen Gruppe dabei. Wir  haben einige Plakate aufgestellt und uns den Passant*innen in den Weg gesetzt, was sehr viele Menschen dazu gebracht hat, sich unsere Zitate durchzulesen und außerdem in so manch einem interessanten Gespräch gemündet hat. Unser Ziel war es, Aufmerksamkeit zu erzeugen und einfach da zu sein um den Dialog direkt zu eröffnen, was uns beides gelungen ist. Besonders schön für uns als Gruppe war es, dass immer wieder unterschiedliche Bekannte vorbeigekommen sind und sich für eine Weile zu uns gesellt haben um über die Wichtigkeit dieses Tages zu sprechen. 
BERICHT ZUM 8. MÄRZ: “Wir überrollen das Patriarchat”
Block Feminista ist Teil des Freiburger Frauen*Streikbündnisses und unterstützte und beteiligte sich an den Streikaktionen zum 8. März 2019.    
    
8.März – internationaler Frauen*kampf und Feministischer und Frauen*Streik!
Der 8. März ist seit 1911 Internationaler Frauen*kampftag. Schon seit über 100 Jahren streiken, streiten und kämpfen Frauen* für ihre Rechte und gegen jede Unterdrückung. Über die Welt breitet sich eine Bewegung von Frauen* und Queers* aus, die sich aktiv gegen die herrschenden, patriarchalen Geschlechterverhältnisse wehren und Gesellschaft gemeinsam, solidarisch und bedürfnisorientiert gestalten wollen. Weil wir Frauen* immernoch 22% geringer bezahlt werden als Männer. Weil wir Frauen* immernoch dafür kämpfen müssen, selbst über unsere Körper entscheiden und bestimmen zu können, um nicht ständig zum Objekt gemacht zu werden. Weil wir zu viel unbezahlte Arbeit verrichten, die nicht als Arbeit angesehen wird (Haushalt, Pflege, alltägliches Mitdenken…)!
In über 30 Ländern der Welt und in über 35 Städten der Bundesrepublik bildeten sich im Jahr 2018 40 bundesweit vernetzte Streikbündnisse, um den Streik am 8. März 2019 in Deutschland zu organisieren und dafür zu rekrutieren. 
Der 8. März in Freiburg als Streik- und Kampftag war ein großer Erfolg! 
Morgens begann der Tag bereits mit einem Flashmob im Hauptbahnhof gegen die Aussage des Polizei Präsidenten Rozinger nach einer Gruppenvergewaltigung „Macht euch nicht wehrlos mit Alkohol und Drogen“. Schluss mit der Schuldumkehr! Denn wir Frauen* haben ein Recht drauf, wehrlos zu sein, ohne Angst haben zu müssen, vergewaltigt zu werden!
Im Anschluss eröffneten die Streikcafes, die den ganzen Tag Informations-, Austausch- und Ausgangspunkt für Aktionen darstellten sowie Aufenthaltsort mit kostenloser Mittagsküche für Streikende waren. In die Streiklisten trugen sich fast 200 Frauen* ein.
Der Tag wurde mit vielen weiteren Aktionen gefüllt: 
Vormittags wurden Informationen über Schwangerschaftsabbrüche auf dem Münsterplatz aufgehangen und damit gegen die Paragraphen 218 sowie 219a protestiert. 
Mittags um 5 vor 12 streikten Frauen* und Queers* bundesweit in einem Sitzstreik. Dieser wurde in Freiburg auf verschiedensten Straßen und an unterschiedlichen Orten, aber auch kollektiv auf dem Rathausplatz durchgeführt. Viele Frauen* und Queers unterschiedlichsten Alters wurden Teil dieses Sitzstreiks. 
Zudem wurde das Heldenviertel der Unterwiehre durch Überkleben der Straßennamen zu einem Heldinnen*viertel gemacht, viele Statuen der Stadt wurden mit Putzutensilien, Schürzen etc. verschönert, es gab einen Putz-Flashmob auf dem Augustinerplatz und verschiedene feministische Gruppen und Einzelpersonen reklamierten die Straße und einige Plätze für sich – so nahm auch Block Feminista mit Rollschuhen, Musik und Bannern unter dem Motto “Wir überrollen das Patriarchat” Raum auf dem Platz der Alten Synagoge ein. An einigen Häuserwänden hingen große Banner und Straßen wurden mit Kreide beschrieben.
Um 17 Uhr gab es international einen globalen Aufschrei, bei dem Frauen* und Queers* eine Minute lang all ihre Wut und Power in die Welt schrien. Diese kraftvolle Aktion markierte den Beginn der diesjährigen Frauen*kampftags-Demonstration. 2000 Besucher*innen wurden gezähltmehr als doppelt so viele wie im vergangenen Jahr! 
Dass so viele Menschen protestiert haben, zeigt sehr klar: Wir wollen nicht länger warten, Gleichstellung kommt nicht von allein! Gleichstellung ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, die im Grundgesetz festgeschrieben ist und wir fordern, dass diese umgesetzt wird!
Der 8. März 2019 als Frauen*streiktag galt als Auftaktveranstaltung. Diese Bewegung soll wachsen – denn wir sind 50% der Bevölkerung und wir werden keine Ruhe geben, bis unsere Forderungen gehört und umgesetzt werden!
Dies ist die Fortsetzung einer wachsenden Bewegung!
 
 
Weil Frauen* in Deutschland immer noch 22% geringer bezahlt werden als Männer!
Weil Frauen* in Deutschland im Durchschnitt 520 € weniger Rente bekommen als Männer. (Frauen, 634 € Rente, Männer durchschnittlich 1154 €)!
Weil in Deutschland Frauen* mit Migrationshintergrund durchschnittlich 20 % weniger verdienen als andere Frauen!
Weil jede dritte Frau in der EU in ihrem Leben sexualisierte Gewalt erfährt!
Weil wir Frauen* immer noch dafür kämpfen müssen, selbst über unsere Körper entscheiden zu können und nicht zum Objekt gemacht zu werden!
Weil wir Frauen* zu viel unbezahlte Arbeit in Haushalt und Pflege verrichten, die nicht als Arbeit anerkannt wird und als selbstverständlich gilt!
 
Das erste bundesweite Treffen für einen Frauen*streik in Deutschland hat beschlossen: „Wenn wir die Arbeit niederlegen, steht die Welt still!“ (LINK: https://frauenstreik.org/aufruf-2018/)
Neben dem Aufruf zum Streik wurden beim zweiten bundesweiten Treffen gemeinsame Forderungen beschlossen: LINK https://frauenstreik.org/forderungen/
 
Medien über den Frauen*streik am 8. März 2019: