8. MÄRZ Rückblick: “Wir überrollen das Patriarchat”

Block Feminista ist Teil des Freiburger Frauen*Streikbündnisses und unterstützte und beteiligte sich an den Streikaktionen zum 8. März 2019.

8. März – internationaler Frauen*kampftag sowie Feministischer und Frauen*Streik!

Der 8. März ist seit 1911 Internationaler Frauen*kampftag. Schon seit über 100 Jahren streiken, streiten und kämpfen Frauen* für ihre Rechte und gegen jede Unterdrückung. Über die Welt breitet sich eine Bewegung von Frauen* und Queers* aus, die sich aktiv gegen die herrschenden, patriarchalen Geschlechterverhältnisse wehren und Gesellschaft gemeinsam, solidarisch und bedürfnisorientiert gestalten wollen. Weil wir Frauen* immer noch 22% geringer bezahlt werden als Männer. Weil wir Frauen* immer noch dafür kämpfen müssen, selbst über unsere Körper entscheiden und bestimmen zu können, um nicht ständig zum Objekt gemacht zu werden. Weil wir zu viel unbezahlte Arbeit verrichten, die nicht als Arbeit angesehen wird (Haushalt, Pflege, alltägliches Mitdenken…)! In über 30 Ländern der Welt und in über 35 Städten der Bundesrepublik bildeten sich im Jahr 2018 40 bundesweit vernetzte Streikbündnisse, um den Streik am 8. März 2019 in Deutschland zu organisieren und dafür zu rekrutieren.

Der 8. März in Freiburg als Streik- und Kampftag war ein großer Erfolg!

Morgens begann der Tag bereits mit einem Flashmob im Hauptbahnhof gegen die Aussage des Polizei Präsidenten Rozinger nach einer Gruppenvergewaltigung: „Macht euch nicht wehrlos mit Alkohol und Drogen“. Schluss mit der Schuldumkehr! Denn wir Frauen* haben ein Recht drauf, wehrlos zu sein, ohne Angst haben zu müssen, vergewaltigt zu werden! Im Anschluss eröffneten die Streikcafes, die den ganzen Tag Informations-, Austausch- und Ausgangspunkt für Aktionen darstellten sowie Aufenthaltsort mit kostenloser Mittagsküche für Streikende waren. In die Streiklisten trugen sich fast 200 Frauen* ein.

Der Tag wurde mit vielen weiteren Aktionen gefüllt:

Vormittags wurden Informationen über Schwangerschaftsabbrüche auf dem Münsterplatz aufgehangen und damit gegen die Paragrafen 218 sowie 219a protestiert. Mittags um 5 vor 12 streikten Frauen* und Queers* bundesweit in einem Sitzstreik. Dieser wurde in Freiburg auf verschiedensten Straßen und an unterschiedlichen Orten, aber auch kollektiv auf dem Rathausplatz durchgeführt. Viele Frauen* und Queers unterschiedlichsten Alters wurden Teil dieses Sitzstreiks.

Zudem wurde das Heldenviertel der Unterwiehre durch Überkleben der Straßennamen zu einem Heldinnen*viertel gemacht, viele Statuen der Stadt wurden mit Putzutensilien, Schürzen etc. verschönert, es gab einen Putz-Flashmob auf dem Augustinerplatz und verschiedene feministische Gruppen und Einzelpersonen reklamierten die Straße und einige Plätze für sich – so nahm auch Block Feminista mit Rollschuhen, Musik und Bannern unter dem Motto “Wir überrollen das Patriarchat” Raum auf dem Platz der Alten Synagoge ein. An einigen Häuserwänden hingen große Banner und Straßen wurden mit Kreide beschrieben.

Um 17 Uhr gab es wieder bundesweit, aber auch international einen globalen Aufschrei, bei dem Frauen* und Queers* eine Minute lang all ihre Wut und Power in die Welt schrien. Diese kraftvolle Aktion markierte den Beginn der diesjährigen Frauen*kampftags-Demonstration. 2000 Besucher*innen wurden gezählt – mehr als doppelt so viele wie im vergangenen Jahr! Dass so viele Menschen protestiert haben, zeigt sehr klar: Wir wollen nicht länger warten; Gleichstellung kommt nicht von allein! Gleichstellung ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, die im Grundgesetz festgeschrieben ist und wir fordern, dass diese umgesetzt wird!

Der 8. März 2019 als Frauen*streiktag galt als Auftaktveranstaltung. Diese Bewegung soll wachsen – denn wir sind 50% der Bevölkerung und wir werden keine Ruhe geben, bis unsere Forderungen gehört und umgesetzt werden!

Dies ist die Fortsetzung einer wachsenden Bewegung!

Weil Frauen* in Deutschland immer noch 22% geringer bezahlt werden als Männer!

Weil Frauen* in Deutschland im Durchschnitt 520 € weniger Rente bekommen als Männer. (Frauen, 634 € Rente, Männer durchschnittlich 1154 €)!

Weil Frauen* mit Migrationshintergrund in Deutschland durchschnittlich 20 % weniger verdienen als andere Frauen!

Weil jede dritte Frau in der EU in ihrem Leben sexualisierte Gewalt erfährt!

Weil wir Frauen* immer noch dafür kämpfen müssen, selbst über unsere Körper entscheiden zu können und nicht zum Objekt gemacht zu werden!

Weil wir Frauen* zu viel unbezahlte Arbeit in Haushalt und Pflege verrichten, die nicht als Arbeit anerkannt wird und als selbstverständlich gilt!

 

Das erste bundesweite Treffen für einen Frauen*streik in Deutschland hat beschlossen: „Wenn wir die Arbeit niederlegen, steht die Welt still!“ Neben dem Aufruf zum Streik wurden beim zweiten bundesweiten Treffen gemeinsame Forderungen beschlossen. Mehr hier: https://frauenstreik.org/

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Medien über den Frauen*streik am 8. März 2019:

SWR: https://www.swr.de/swraktuell/baden-wuerttemberg/suedbaden/Freiburg-Intzernationaler-Frauentag,meldung-27020.html

Baden Tv Süd: https://baden-tv-sued.com/weltfrauentag-freiburg-frauen-kampfen-um-mehr-gleichberechtigung/

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Nächste Treffen des Feministischen & Frauen*streik-Bündnis in Freiburg: 20. Mai, 17 Uhr, im: Strandcafé auf dem Grethergelände

Selbstverständnis Block Feminista Derby Revolution

 
Block Feminista Derby Revolution (BFDR) ist eine lose all-gender Gruppierung aus Roller Derby Spieler*innen und Unterstützer*innen aus Freiburg und Umgebung, die den Sport Roller Derby als einen politischen begreifen. Block Feminista gründet sich daher zugleich als Ultragruppe zur Unterstützung des Freiburger Roller Derby Teams Block Forest Roller Derby (BFRD) sowie als aktivistische Politgang. Block Feminista steht dem Sportverein BFRD dabei sowohl als Fan-Support als auch personell nahe, versteht sich allerdings unbedingt als autonom und vom Verein BFRD unabhängig.
 
Als Block Feminista liegt es uns am Herzen, die queer-feministische, subkulturelle Tradition der Roller Derby Community international und insbesondere lokal zu stärken. Mit unserem Aktivismus verfolgen wir feministisches Empowerment, positionieren uns dabei entschieden gegen Sexismus, Rassismus, Antisemitismus, Klassismus, Trans- und Homofeindlichkeit sowie gegen andere Diskriminierungsformen auf Grund von u.a. Staatsangehörigkeit und Herkunft, Sprache und Kommunikationsform, Behinderung und chronischer oder psychischer Erkrankungen, Alter und Körperformen, religiöser Anschauung oder sozialer Situation und Prägung. Block Feminista feiert emanzipatorische Bestrebungen!
 
Roller Derby stellt für uns einen Freiraum dar, in dem wir uns jenseits von gesellschaftlichen Normen und patriarchalen Strukturen bewegen wollen. Zentral ist die offene Gemeinschaft, die niemanden verurteilt und aktiv Frauen* als kraftvolle Athlet*innen fördert. Stark, stabil, mächtig und wuchtig. Roller Derby scheißt auf Körpernormen. We celebrate all bodies! Uns als Einzelpersonen hat die Wirkung dieser Community auf das eigene Selbstbewusstsein und Selbstverständnis schwer beeindruckt und wir wollen das Miteinander, den Spirit, DiY und Derby Love auch außerhalb unserer kleinen Blase des Vereinssports in einem polit-aktivistischen Rahmen zelebrieren und für andere verfügbar machen.
Support your local feminist gang!