Block Feminista Derby Revolution – Wie wars auf dem LaDiY*Fest?
Geschlecht, Körper, Queerness und Feminismus im Sport – eine Diskussionsrunde mit Inputs, moderiert von Roller Derby Spieler*innen von Block Feminista Derby Revolution
“Ich als Mitglied von Block Feminista habe in der Diskussionsrunde einiges gelernt. Manchmal habe ich vielleicht ein bisschen zuviel über Roller Derby gesprochen, aber da ich eine sehr enthusiastische Spielerin bin, konnte ich mich damit nicht zurückhalten.
Wie Sport und Feminismus zusammenkommt lässt sich meiner Meinung nach in einen theoretischen und einen praktischen Rahmen aufsplitten. Der theoretische Rahmen beinhaltet die Formalia eines Sportvereins. Hier könnte ein Kodex beispielsweise explizit auf die Förderung marginalisierter Gruppen hinweisen. Außerdem sollte festgehalten werden, dass jegliche Formen von Diskriminierung nicht geduldet werden und zum Ausschluss aus dem Verein führen können. Außerdem können Formulare in geschlechtergerechter Sprache verfasst werden, und Pronomen von Beginn an erfragt werden. Auch Angebote wie ein Schlichtungsteam, dass bei Problemen helfend zur Seite steht und aktiv gegen Mobbing und andere Ausschlussmechanismen arbeitet, gehören zu diesem theoretischen Rahmen. Zu diesem Punkt gehört des Weiteren die Gruppenaufteilung im Training (zum Beispiel die Möglichkeit, unabhängig von einem biologischen Geschlecht an allen Angeboten teilnehmen zu können.
Der praktische Rahmen definiert für mich die Aufhebung von binären sozialen Kategorien (z.B. schwach – stark) in der Ausführung des Sports. Dies bedeutet auch daran zu arbeiten, was für Rollen im Sport “gewinnbringend” oder “leistungsstark” sind.
Neben den allseits bekannten Fähigkeiten wie muskulös oder schnell, gibt es noch viele weitere Eigenschaften, die wir endlich als leistungsstark einordnen müssen. Dazu gehört beispielsweise, die Teamfähigkeit, das Kommunikationstalent, ein Spielüberblick und im Roller Derby auch Dinge wie Stabilität, schnell wieder Aufstehen oder Taktikwissen. Dabei muss die Annahme abgelegt werden, einzelne Fähigkeiten einer Persön ließen sich an deren Körperform erkennen.
Was ich persönlich für meinen Rollerderby Verein mitnehme sind zwei Dinge; zum Einen muss ich persönlich aber auch wir als Gruppe uns damit auseinandersetzen wie wir über Körper sprechen. Zum Anderen würde ich gerne herausfinden, ob es möglich wäre das Regelwerk dahingehend zu ändern, dass Referees (Schiedsrichter*innen)keine Skates tragen müssen. Dann wäre es möglich das beispielsweise Rollstuhlfahrer*innen sich aktiver am Spiel beteiligen könnten. Ich fand es sehr wertvoll den eigenen (Sport)alltag in Frage zu stellen um zu erkennen, wo sich noch Stolpersteine befinden und wie diese aus dem Weg geräumt werden könnten.”